Künstlerische Leitung
Laurent Zufferey wurde 1993 in Sion geboren und entdeckte die Musik durch die starke Präsenz verschiedener Blasorchester und Brass Bands in den umliegenden Dörfern.
Im Jahr 2016 nahm er zum ersten Mal an einem Dirigierwettbewerb teil und erreichte den 3. Platz beim Augsburg International Conductors’ Competition vor einer Expertenjury, zu der unter anderem Atso Almila (FIN) und Matty Cillissen (NL) gehörten. Diese Erfahrung markierte einen Wendepunkt in seiner Karriere, da er sich anschliessend entschied, eine professionelle Musikausbildung zu verfolgen.
Im selben Jahr trat er als Schlagzeuger in das Royal Northern College of Music ein und schloss 2017 mit einem Master of Music in Performance mit Auszeichnung ab. 2018 erhielt er ein Stipendium für das Masterstudium in der Dirigierklasse von Mark Heron und Clark Rundell an derselben Institution. Leider wurde dieses Studium durch die Wirren der COVID-19-Pandemie unterbrochen.
Im Dezember 2023 wurde er kurzfristig eingeladen, den Dirigenten Nikolaj Szeps-Znaider wenige Stunden vor dem Konzert zu ersetzen. Auf dem Programm standen unter anderem eine Uraufführung von Bechara El-Khoury sowie Carl Nielsens 4. Symphonie. Das Kritikerportal Résonances Lyriques, das an diesem Abend anwesend war, kommentierte seine Leistung mit den Worten: „Während so viele Dirigenten (Rattle, Pappano, Davis…!) die Musik austrocknen, verteidigt Laurent Zufferey eine berauschende Interpretation, deren Lyrik niemals verloren geht.“ Der Erfolg dieses Konzerts führte zu einer Wiedereinladung für zwei Abonnementkonzerte im Juni 2025 mit einem spektakulären Programm, das Respighis „Feste Romane“ und Debussys „Iberia“ umfasst.
Im März 2025 gibt Laurent Zufferey dann sein Debüt in der Philharmonie de Paris am Pult des Orchestre National de Lyon als Ersatz für Nikolaj Szeps-Znaider. Dieser bedeutende Moment für den jungen Schweizer Dirigenten ermöglicht es ihm, ein mitreissendes Programm zu leiten, das Maurice Ravels „Alborada del gracioso“ und die Uraufführung des Trompetenkonzerts von Ibrahim Maalouf, interpretiert vom Komponisten selbst, kombiniert.
Im Jahr 2021, direkt nach der Wiedereröffnung nach der Pandemie, wurde er von Paavo Järvi zur Akademie des Tonhalle-Orchesters Zürich eingeladen, wo er den Publikumspreis im Abschlusskonzert gewann. Wenige Monate später lud ihn Teodor Currentzis kurzfristig zur MusicAeterna-Residenz in Luzern ein. Während der öffentlichen Meisterklasse dirigierte er Gustav Mahlers 5. Symphonie im weissen Saal des KKL.
Er war Assistenzdirigent beim Basel Sinfonietta (CH) und beim Orchestre Philharmonique Royal de Liège (B), bevor er als Assistent des Orchestre National de Lyon (F) berufen wurde, wo er seine zweijährige Tätigkeit im September 2023 aufnahm. Im September 2022 gab er sein Operndebüt als Assistent von Pierre Bleuse für „Die Zauberflöte“ von Ouverture Opéra und dirigierte fünf Aufführungen.
Im März 2023 nahm er am Donatella Flick Conducting Competition teil und dirigierte das London Symphony Orchestra. Im selben Jahr verlieh ihm die Stadt Sion ihren Kulturpreis.